Seit gestern ist es richtig offiziell. Der 30.11.2023 ist mein letzter Arbeitstag. Vorher wurde mir von Chef schon mitgeteilt, dass es auch für mich in dieser Firma nicht mehr weitergeht – und ich bin froh darüber! Derzeit habe ich noch nichts Neues in Aussicht, ausser vielen Stellenangeboten.

Das Wort Kündigung lässt mich unwillkürlich an die Wohnungskündigung letztes Jahr denken. Am 22.01.2022 habe ich meine heutige Wohnung besichtigt, und ohne zuvor einen neuen Mietvertrag zu unterschreiben, meinen alten am 31.01.2022 zum 30.04.2022 gekündigt 😯

Ich vertraue jetzt einfach mal dem Leben, dass es arbeitsmäßig schon irgendwie weitergeht und ich bald wieder etwas bzw. idealerweise das Richtige für mich finde. Es wird definitiv spannend…

Vor ca. 5 Jahren ging meine Reise als Arbeitslose (via Jobcenter) zu einem Bildungsträger zum Bewerbungs-Coaching. Ich durfte mir einen von zwei aussuchen. War erst nicht wirklich angetan, da ich schon „Bewerbungstraininings“ durch hatte, bei denen nichts wirklich Sinnvolles raus kam. Ich entschied mich für den Bildungsträger, der zwei Termine in der Woche anbot und nicht für den, bei dem ich den ganzen Tag vor Ort sein musste – klar, oder? 😜

Die Entscheidung war praktisch das Beste, was mir passieren konnte. Ich fühlte mich das erste Mal richtig ernst genommen. Im Verlauf des Coachings erwähnte ich, dass das Jobcenter, wenn mich ein Arbeitgeber einstellen würde, den Arbeitsplatz über §16i fördern würde. Heißt volle Förderung des Gehalts, aber keine Arbeitslosenversicherungsbeiträge.

Mein späterer Chef (damals einer der Coaches) hat gemeint: Win-Win-Situation! Bildungsträger X (ein anderer, der in den selben Räumlichkeiten residiert) bräuchte „helfende Hände“, sie hätten nur keine finanzielle Möglichkeit jemanden regulär einzustellen. Da ich damals Richtung Mediengestaltung o.ä. gehen wollte, meinte er, dass ich mich dort um Öffentlichkeitsarbeit kümmern bzw. eine Broschüre erstellen könne. Damit dann auch Erfahrungen sammeln und Arbeitsproben für spätere Bewerbungen hätte.

Ich fühlte mich dort wirklich wohl, verstand mich mit allen gut, hielt mich aber etwas zurück. Ausser bei J., einer Kollegin vom anderen Bildungsträger, die mir 3x die Woche gegenüber saß 😊 Das hab ich heute noch als das Idealbild vor Augen, in so ein Umfeld will ich wieder!

Dank Suizid meines Vaters und ein Monat später Corona kam alles ein wenig anders, als geplant. Aber auch nicht unbedingt verkehrt. Kümmerte mich um Studierende und deren Fragen, half bei der Organisation/Durchführung von Prüfungen mit usw. Knapp 1 1/2 Jahre später kam mein Sachbearbeiter vom JC auf mich zu, er hätte da evtl. ne andere Stelle für mich, die eher in meine Richtung gehen würde.

Manchmal wünschte ich mir, ich hätte damals die Stelle nicht gewechselt. Aber hätte ich das nicht gemacht, wüsste ich heute nicht, was ich definitiv NICHT MEHR will bzw. was ich STATTDESSEN WILL! Aber auch: Hätte ich die Stelle NICHT gewechselt, hätte ich die jetzige Wohnung sicher nicht gemietet, da ich im neuen Job gegenüber dem alten 250€ mehr verdiene. Im Falle vom alten Job, hätte ich für die Wohnung knapp 400€ zuzahlen dürfen. So sind es „nur“ 160€/Monat.

Ich schrieb oben schon: „Es wird definitiv spannend…“
Das wird es. Denn da über §16i keine Arbeitslosenversicherungsbeiträge gezahlt wurden, erhalte ich ab Dezember kein Arbeitslosengeld. Im Normalfall würde ich nun einen Antrag auf Bürgergeld stellen können. Kann (bzw. brauche) ich jedoch nicht, da mein Vermögen zu hoch ist, dank Suizid meines Vaters und dem notwendigen Verkauf unserers Elternhauses 😕

Und da steh ich nun… Einerseits muss Geld reinkommen, sonst gehen ab Dezember/Januar jeden Monat über 1.000€ „flöten“. Andererseits möchte ich den nächsten Arbeitgeber ordentlich auswählen bzw. nur dort anfangen, wo ich mich wohlfühle bzw. wo ich länger bleiben möchte. Und mich natürlich auch nicht (mehr) unter Wert verkaufen! 🤔 Insofern: Ja, spannend!


Falls das hier jemand liest und eigene Erfahrungen beisteuern kann, wie würdet ihr handeln?